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Sanierung des Nottekanals beginnt im Herbst

Ausschuss für
Kultur, Tourismus und Landesgartenschau
der Stadt Zossen


Pressemitteilung

Sanierung des Nottekanals beginnt im Herbst
Älteste Wasserstraße der Mark Brandenburg erwacht zu neuem Leben


Nach langer Vorbereitungsphase werden die Arbeiten am Nottekanal noch im Herbst 2010 beginnen. Das teilte Carsten Preuß (parteilos), Vorsitzender des Tourismusausschusses der Stadt Zossen, auf der letzten Ausschusssitzung in Kallinchen mit. Die Aussagen beruhen auf einer Nachfrage beim zuständigen Bereichsingenieur des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg.

Die naturschutzrechtliche Genehmigung des Landkreises liegt vor. Naturschutzbelange werden bei der Anpassung des Ausbauprofils berücksichtigt. So können etwa geschützte  Schwimmblattgesellschaften erhalten werden.

Insgesamt erstrecken sich die Nassbaggerarbeiten und die Ufersicherung durch Faschinenverbau auf einer Abschnittslänge von über 4 Kilometern. Die Ausschreibungen sind bereits erfolgt. Der Ausbau erfolgt aus Kostengründen nur für den einschiffigen Verkehr. Für den Begegnungsverkehr wird es etwa zwei Ausweichstellen geben.

Der Nottekanal  entstand um 1568 als erste vom Menschen schiffbar gemachte Wasserstraße in der Mark Brandenburg noch vor dem Finowkanal. Die Schiffbarmachung fällt in die Regierungszeit des Kurfürsten Joachim II., um vor allem Gips aus Sperenberg billig in die kurfürstliche Residenz nach Berlin transportieren zu können. Von 1856 bis 1864 erfolgte durch den Verband zur Regulierung der Notte ein Ausbau zu einem industriellen Verkehrsweg. Damit wurde eine Förderung der Industrialisierung erreicht. In Richtung Berlin wurden neben dem Gips aus Sperenberg auch Ziegel aus zahlreichen Ziegeleien, Holz  sowie Zement aus Zossen transportiert. Von Berlin kamen Kohle, Kalk und andere Materialien. Mit dem Bau der Eisenbahnen und dem Aufkommen von Lastkraftwagen ging die wirtschaftliche Bedeutung verloren. Seit 2006 ist der Nottekanal wegen seiner verkehrs-, landes- und wirtschaftlichen Bedeutung als technisches Denkmal in die Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen. 

Mit der Schiffbarmachung und dem Ausbau des ehemaligen Treidelweges, kann der Nottekanal eine wichtige touristische Bedeutung erlangen, so Preuß.


Carsten Preuß

Hintergrund:
Der Nottekanal ist gemäß § 1 Abs. 1 und Anlage 1, Nr. 12 der Landesschifffahrtsverordnung (LschiffV) ein schiffbares Gewässer und gemäß dem gemeinsamen Erlass von MSWV und MLUR vom 27. Februar 2004 zur „Erhaltung und Nutzung der schiffbaren Landesgewässer im Land Brandenburg“ der Wasserstraßenabmessung Klasse C zugeordnet.

Der Nottekanal hat eine Länge von 25 km. Er führt von Königs Wusterhausen über Mittenwalde, Zossen nach Mellensee und besitzt drei Schleusen.

Anlage: historische Abbildung vom Nottekanal
Bildunterschrift: Der Nottekanal in Zossen. Im Hintergrund sind die Werkstattgebäude der Internationalen Schlafwagengesellschaft zu erkennen.
Quelle: Archiv Carsten Preuß