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Rosa-Luxemburg-Straße in Wünsdorf bleibt Rosa-Luxemburg-Straße

Auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung Zossen am 08. Mai 2019 stand ein Beschlussantrag, der vorsah, ein Teilstück der Rosa-Luxemburg-Straße in „Am Kaiserwäldchen“ um zu benennen. Bürgermeisterin Michaela Schreiber erläuterte, dass der Investor des B-Plans Ahornring diese Namensänderung möchte und plädierte dafür, diesem Wunsch zu entsprechen.

Bereits in der Bürgerfragestunde hatte sich der ehemalige Ortsvorsteher und jetzige Ortschronist, Dieter Jungbluth, sehr kritisch zu dieser Umbenennung geäußert und sich dagegen ausgesprochen. Auch der Ortsbeirat Wünsdorf hatte zuvor einstimmig für die Beibehaltung des Namens Rosa-Luxemburg-Straße votiert.

Als der Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde sprach sich unser Fraktionsvorsitzender Carsten Preuß gegen eine solche Umbenennung aus, und machte in seiner Rede darauf aufmerksam, dass sich 2019 am 15. Januar der Todestag von Rosa Luxemburg zum einhundertsten Mal gejährt hat. Anderswo war dies Anlass, dieser Persönlichkeit würdig zu gedenken. In der Nachbargemeinde Rangsdorf realisierte die in Kanada lebende Künstlerin Brigitte Potter-Mael Anfang des Jahres in der Galerie Kunstflügel im GEDOK-Haus ein außergewöhnliches Kunstprojekt zu Rosa Luxemburg.

Und in Zossen sollte die lediglich 700 m lange Rosa Luxemburg Straße auf ein Rumpfstück von etwa 280 m gestutzt werden. Preuß machte darauf aufmerksam, dass die Stadtverordnetenversammlung vor genau 10 Jahren die Straßen "Fichtenstraße" und einen Teil des "Winkelweges" in Wünsdorf in Rosa-Luxemburg- Straße umbenannt hat. Das geschah auf Initiative des Ortsbeirates Wünsdorf basierend auf der Vorarbeit der Ortschronisten. „Denn dass es dort in Wünsdorf eine Rosa Luxemburg Straße gibt, ist ja kein Zufall. Die Leiche der Ermordeten war 1919 im noch vorhandenen Standortlazarett am Wünsdorfer Parkring nach der Bergung aus dem Landwehrkanal am 31. Mai 1919 bis zur Beisetzung am 13. Juni 1919 aufbewahrt und obduziert worden“, so Preuß.
Insofern gilt es an diesem historischen Ort die Rosa-Luxemburg-Straße in der bisherigen Länge als Rosa-Luxemburg-Straße zu erhalten und damit auch auf das zeitgeschichtliche Ereignis hinzuweisen. Der vorgeschlagene Name „Am Kaiserwäldchen“ steht in hingegen in keinem Bezug und kommt auch nicht aus der Bevölkerung.

Als die Diskussion aus dem Ruder zu laufen drohte, ließ der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung eine fünfminütige Pause einlegen. Viele nachdenkliche Gesichter und zu Teil sehr emotional geführte Diskussionen in dieser Pause.

Schließlich stimmte die Mehrheit der Stadtverordneten für die Beibehaltung des Namens „Rosa-Luxemburg-Straße“.