Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen
Carsten Preuß
Holocaust-Gedenken 2020 in Zossen

Bürgerinitiative "Zossen zeigt Gesicht"; Max Reimann

Holocaust-Gedenken in Zossen

Die Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“ (BI) gedachte gemeinsam mit der Bürgermeisterin und rund 80 Einwohnerinnen und Einwohnern am 27.01.2020 an die Opfer des Nationalsozialismus und den Holocaust. 

Treffpunkt waren die Stolpersteine der Familie Falk auf dem Marktplatz. Die Familie Falk wurde im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Die Befreiung dieses Lagers vor 75 Jahren durch die Rote Armee ist Ursprung des Gedenktages.

Zu Beginn der Veranstaltung spielte der Wünsdorfer Musiker Andreas Kaiser ein auf dem Akkordeon vorgetragenes Choral aus „Schindlers Liste“. Anschließend ergriffen Jörg Wanke (Sprecher der BI) und die Bürgermeisterin Wiebke Schwarzweller das Wort. Sie zitierte den evangelischen Theologen Martin Niemöller:

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Das Zitat gelte bis heute auf die von nachfolgenden Generationen immer wieder gestellte Frage: „Warum habt ihr damals nichts getan?“. „Lassen sie uns gemeinsam alles dafür tun, damit kein Mensch jemals wieder vor Antisemitismus und Rassismus Angst haben muss - nicht in unserer Stadt, nicht in unserem Land […]“.

Die Teilnehmenden sangen zusammen ein Friedenslied und Hiltrud Preuß trug Auszüge aus dem Buch „Der Apfelbaum“ des Schauspielers Christian Berkel vor. Auch die Worte einer Zeitzeugin, die an den Mut der Deutschen erinnerte, die damals Juden geholfen haben, waren sehr nahegehend.

Nach einem kurzen Spaziergang wurde auch an den Stolpersteinen in der Berliner Straße dem Ehepaar Weinberg, gestorben nach der Deportation ins Ghetto Theresienstadt, und dessen Sohn, ermordet im KZ Auschwitz, gedacht.

Es wurde auch daran erinnert, dass der Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus - über Nacht und ohne vorherige Abstimmung von der ehemaligen Bürgermeisterin Michaela Schreiber (Plan B) aus dem Stadtpark entfernt und auf dem weniger durch Passanten frequentierten Friedhof aufgestellt - wieder zurück in den Stadtpark gehört.